Bayerischer Hof

Frühstück mit der Frauenkirche

Was? In der München-Institution Bayerischer Hof kann man auch frühstücken, ohne Übernachtungsgast zu sein? Das wollten wir unbedingt ausprobieren. Belohnt werden wir mit einer grandiosen Aussicht im herrlichen Dachgarten über der Altstadt. Trotzdem ist nicht alles Gold, was glänzt.

Frühstücks-Garderobe?

Frühstück im Bayerischen Hof – was zieht man denn da an? Lieber feine Schuhe statt der Outdoor(Hunde)Latschen? Moment – sind Hunde da überhaupt erlaubt? Ein kleiner Anruf bringt Klarheit: „Natürlich können Sie Ihren Hund mitbringen“ – puh, also rein in die U-Bahn und ins morgendliche Frühstücksvergnügen in der Altstadt von München.

Ein wenig schüchtern treten wir durch die Drehtür und ins Foyer. Sind hier gerade Promis anwesend? Immerhin erinnert eine wild dekorierte Statue in Spuckweite des Eingangs an den Besucher Michael Jackson. Gegenüber der Rezeption schlüpft man in den Fahrstuhl und kann dann Knöpfchen drücken.

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Erwischt man den falschen, geht die Geschichte so weiter: Die Tür öffnet sich und SPA-Geruch schlägt einem entgegen. (Frühsportler unter den Gästen können hier offenbar schon im Schwimmbad ihre Runde drehen). Ein freundlicher Concierge steht vor einer Tür, hinter der man die lust’ge Frühstücks-Gesellschaft tafeln sieht. „Wir würden gern hier frühstücken, übernachten hier aber nicht“; „Kein Problem, haben Sie Gutscheine? Nein? Dann sind das insgesamt 98 Euro!“ – WHAAAATT. Ein bisschen Luxus zum Frühstück schön und gut – aber das ist doch sehr übertrieben. Da hilft auch nicht der Hinweis der Servicekraft, dass es Champagner gibt.

Frühstück mit Frauenkirchen-Blick im Bayerischen Hof

Im weiteren Gespräch klärt sich aber, dass es sehr wohl auch Frühstück à la carte gibt – im Wintergarten, ein Stockwerk drüber. Erleichtert erklimmen wir die Treppe und treten in den noch völlig leeren Wintergarten (immer begleitet von dem leichten Chlorgeruch). Alles ist hell und weiß – und dann schweift der Blick nach draußen und die Frauenkirche strahlt einen an. Ui!

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Obwohl wir nicht reserviert haben, bekommen wir problemlos einen Platz. Und sofort wird auch ein Hundenapf für Lina angereicht. BONUSPUNKT. Überhaupt ist am Frühstücks-Service nichts zu mäkeln und wir fühlen uns rundum gut versorgt. Bevor wir uns der Karte widmen können, muss aber erst einmal ausführlich die Sicht genossen werden. Und zu sehen gibt es einiges! Leider lassen sich die Alpen nur als Schatten erahnen, wir haben einen eher grauen Tag erwischt. Ein kleiner Flyer hilft dabei, die Sehenswürdigkeiten einzuordnen – sehr zuvorkommend. Denn München hat offensichtlich sehr, sehr viele Kirchen!

Bayerischer Hof: Darf’s ein wenig Luxus sein?

Nach dem anfänglichen Schock, kommen einem die Preise in der Karte jetzt regelrecht moderat vor. Das Leichte Fitness-Frühstück mit frischen Früchten, Joghurt, Körpersemmeln, Naturquark, frischem O-Saft gibt es für 23,50 Euro. Das Münchner Frühstück mit Breze, Weißwürsten, Senf, Leberkäspraline, Schinken und Käse ist für 26 Euro zu haben. Immerhin: Kaffee oder Tee sind im Preis enthalten. Des Weiteren gäbe es noch das Wellnessfrühstück oder das Blue Spa Frühstück für je 44 Euro. Da sind dann noch Lachs oder erlesene Wurstwaren bei.

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Münchner Luxus mit Becel?

Rund um uns werden die Frühstücks-Köstlichkeiten aufgebaut. Der Tisch ist dafür deutlich zu klein, darum wird noch ein Hocker neben uns geschoben. Die Leberkäsepralinen sehen lustig aus, halten aber geschmacklich leider mit dem klassischen (guten) Leberkas vom Metzger nicht so richtig mit. Dagegen waren die Mini-Weißwürste klasse und wurden mit großem Genuss verzehrt. Auch das Obst und die Joghurt waren köstlich. Das luxuriöse Schwelgen wird aber durch ein paar Details gestört. Vielleicht bin ich inzwischen auch einfach verwöhnt, aber für den Preis erwarte ich eigentlich ein bisschen mehr Exzellenz, so wie das etwa das Seehaus vormacht.

Konkret stört mich zum Beispiel das kleine Becel-Päckchen oder der Ketchup, der im kleinen Topf neben den Leberkäspralinen steht. Auch die niedlich kleinen Brötchen schmecken nicht frisch. Andere Frühstücks-Häuser überzeugen an der Stelle mit frischer (hausgemachter) Marmelade. Auch Kaffees haben wir schon bessere getrunken.

Fazit: Aussicht ist Trumpf

Aber trotzdem würde ich wieder hergehen! Und zwar wegen der Aussicht und der schönen Atmosphäre, vor allem draußen auf dem Bayerischer-Hof-Dachgarten. Frühstück im Angesicht der Frauenkirche, das hat man nicht überall! Und auch, wenn das Vorhölzer Forum auch himmelsnahes Frühstück ermöglicht – SO nah ist man da nicht an der Altstadt dran.

Good to know:

  • Link zur Frühstückskarte
  • laktosefreie Milch vorhanden
  • Gegenüber dem Eingang kann man noch das inoffizielle Michael Jackson Denkmal besuchen
  • Wer es krachen lassen will, kann auch in den Frühstücksraum für die Gäste gehen (6ter Stock) Champagner so viel man will – für 49 Euro pro Person
  • offener Kamin
  • Fanartikel oder Gutscheine können im hauseigenen Shop (auch online) erworben werden
  • Die Historie des Hauses haucht einen an jeder Ecke an
  • Öffnungszeiten: Im Frühstücksraum (Büfett) kann man ab 6 Uhr anrücken (REKORD!); der Dachgarten bietet Frühstück à la carte ab 8 bis 11:30 Uhr

Name: Bayerischer Hof
Adresse:
Promenadeplatz 2-6,
80333 München

Tel.: 089 /21 20-892
www.bayerischerhof.de

getestet am: 26.05.2015

Autor: Luise

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